Es ist wie beim Huhn und dem Ei – man stellt sich die Frage, was war zuerst da?

Das die Hunde immer aggressiver werden – jetzt sogar die Kleinen und man sie drum immer anleinen muss oder sind sie aggressiv weil sie nur noch an der Leine sein dürfen? Für mich eindeutig Letzteres…

Soziale Hunde

Ständig Tafeln „Leinenpflicht“  – immer mehr hysterische Hundehalter, die Angst haben, dass der andere Hunde ihrem Hund etwas tut. Dabei  muss allen klar sein, der Hund hat feine Antennen – die Angst des Halters wird auf den Hund übertragen. Aber wenn alle Ihren Hund anleinen, damit der entgegenkommende Hund auch angeleint werden muss (ungeschriebenes Gesetz des Hundeknigge) dann lernen die Hunde nur, dass die anderen Hunde nicht gut für sie sind und gleichzeitig vermeiden sie die Sozialisierung mit anderen Hunden.

Wenn Hunde frei sind – gibt es bei normalen Hunden nie ein Problem.

Nur an der Leine tun schon die meisten blöd (Leinenaggression) bei der Hundebegegnung – wie sollen die Hunde auch wissen, dass gar keine Gefahr von den anderen ausgeht, wird er doch immer angeleint, kommt einer entgegen. Aber in einer Gesellschaft, in der es viel Hundeangst gibt – dank der Presse – muss man (und dafür spricht auch der Anstand eines jeden Hundehalters) darauf Rücksicht nehmen. Das heisst anleinen wenn ein Jogger kommt oder eine Mutter mit Kind, Velofahrer etc. also eigentlich immer – es sei denn man kann irgendwo laufen gehen, wo niemand ist. Beides führt dazu, dass der Hund keinen Sozialkontakt mehr zu anderen Hunden hat, was wiederum zu Unsicherheiten führt  und damit zu Angstaggression. Und aus der Angst heraus entstehen die häufigsten Bissverletzungen.

Wie kommen wir nun heraus aus dem Dilemma des sich im Kreis drehenden Problems?

Tun Sie sich, Ihrem Hund und der Gesellschaft etwas Gutes und lassen Sie Ihren Hund öfter mal mit anderen Hunden spielen (ohne Leine versteht sich) oder sich gegenseitig beschnuppern. Der Hund als Rudeltier braucht andere Hunde, sonst ist er Unzufrieden und es entspricht keiner artgerechten Haltung und ist gemäss Tierschutz eigentlich verboten.

Ja genau  hier widersprechen sich 2 Gesetze… die Leinenpflicht und der ausreichende Sozialkontakt zu Artgenossen.

Im Kanton ZH ist zum Glück noch keine flächendeckende Leinenpflicht, aber die Kantone wo das so ist, müssten mindestens eingezäunte Spielwiesen anbieten oder Gutscheine für Hundetagesstätten/Pensionen verteilen, damit trotz Leinenpflicht genug Sozialkontakt möglich ist, so wie es der Tierschutz fordert. Aus tierpsychologischer Sicht führt auch die Unzufriedenheit des Hundes, durch den Mangel an Kontakt zu anderen Hunden, zur Aggression. Aber bis sich die Erkenntnis bis Bern durchsetzt , müssen Sie als Halter in Eigenverantwortung gehen und etwas organisieren, damit Ihr Hund regelmässig mit anderen was unternimmt. Sollten Sie keinen passenden Hund in Ihrem Umfeld haben, der zu Ihrem Hund „passt“ – dann bringen Sie ihn ab und zu in eine gute Hundetagesstätte, wo sie unter Aufsicht spielen können und eine Fachperson dabei ist und reagieren kann, sollte es doch in eine falsche Richtung laufen.

Damit lernt Ihr Hund, dass andere Hunde was Tolles sind und wird zufriedener und die Aggression verfliegt langsam.

Eine Hundetagesstätte ist also nicht nur ein Platz wo Ihr Hund Zeit verbringen kann, wenn Sie keine für ihn haben, sondern es ist auch eine Sozialisierungsstätte. Wichtig ist natürlich, dass dies eine seriöse ist – wie Sie das herausfinden – schreibe ich in einem separaten Beitrag.

 

Hunde Codex

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